Je suis Charlie

Je suis Charlie

Für Glaubensfreiheit und Meinungsfreiheít

Die Toten von Paris wurden sofort für eigene Zwecke vereinnahmt: Von Pegida, AfD, sogar NPD. Sind das Freunde liberaler Karikaturisten? Oder freuen die sich nur, ihre Ressentiments bestätigt zu sehen? Gehörte Charlie Hebdo für die nicht zur „Lügenpresse“? Waren die „Charlies“ nicht Humanisten, deren Antrieb die Verzweiflung über Verhältnisse in der Welt war? Die sie mit der Karikatur bekämpfen wollten?

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Jürgen Abt

Damit wären wir bei der anderen Seite: Ich wünsche jedem Vor- und Nachbeter, der der Verurteilung des Mordes ein „Aber“ hinterher schiebt, eine offene, liberale Debattenkultur und die Fähigkeit, Freiheiten und Grundrechte als absolut und als nicht verhandelbar zu erachten. Dieses „Aber“ ist von deutschen Verlegern, religiösen Vertretern und in Social Networks zu hören. Und es sind i.d.R. nicht Muslime, die sagen: „Schlimm. Aber die haben ja provoziert. Aber die Islamophobie.“ Könnte dies nicht exakt dasselbe verlogene Aber sein, wie man es von AfD und Pegida kennt? „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber…?“

Es gibt aber kein Aber.

Angebracht ist ein entschiedenes Eintreten für eine freie, offene und tolerante Gesellschaft. Gleichzeitig gehören Glaubensfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung zu den unveräußerlichen Menschenrechten. Die Freiheit des Einzelnen endet erst dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.

Jürgen Abt
Freie Demokraten
1. Vorsitzender Ortsverband FDP Wiesloch – Südliche Bergstraße