Asylbewerber-Unterkunft in Schwetzingen – ein guter Anfang

Asylbewerber-Unterkunft in Schwetzingen – ein guter Anfang

Landrat Stefan Dallinger mit Kreisräten vor Ort

Auf Einladung von Landrat Stefan Dallinger besichtigten Vertreter der Kreistagsfraktionen die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Schwetzingen. Für die FDP-Fraktion waren Dietrich Herold (Edingen-Neckarhausen) und Bürgermeister Dr. Alexander Eger (St.Leon-Rot) dabei. Die Zahl der im Kreis unterzubringenden Aslbewerber ist kräftig gestiegen. Waren es 2010 noch 226, so sind es jetzt über 1000. Der Landkreis ist verpflichtet, die erforderlichen Gemeinschaftsunterkünfte zu schaffen. Die Container-Siedlung bei den ehemaligen Kilbourne-Kasernen mussten sehr schnell als Übergangslösung errichtet werden. Der Rundgang zeigte, dass dies gelungen ist und die Asylbewerber, darunter viele Kinder, über ordentliche Unterkünfte verfügen. Deutsch zu lernen ist für nicht wenige eine wichtige und sinnerfüllende Beschäftigung, und etliche ließen hören, was sie gelernt haben. Es gab interessante Dialoge, bei denen Dankbarkeit zum Ausdruck kam. Kritik gab es auch – aus dem Team der Ehrenamtlichen. Sie unterstützen die Kreissozialarbeiter, die seit Anfang an für ein geregeltes Leben in der Gemeinschaftsunterkunft sowie für einen möglichst reibungsarmen Umgang untereinander und in der neuen Umgebung sorgen. Sowohl die haupt- wie auch die ehrenamtliche Arbeit ist nicht hoch genug einzuschätzen und wurde von den Kreisräten wie vom Kreischef gebührend anerkannt. Die Kritik der Ehrenamtlichen betraf die weiten Wege innerhalb der Anlage – etwa zu den Küchen oder Toiletten. Für letztere Gänge wird rasch Abhilfe zu schaffen sein, ersteres zu verbessern ist nicht machbar. Auch Einkaufsmöglichkeiten und Arztbesuche außerhalb des Areals sind fußläufig (zu) weit. Der Forderung nach einem Arztzimmer mit festen Sprechzeiten bestimmter Ärzte trat Landrat Dallinger mit plausiblen Gründen entgegen. Hausbesuche von Ärzten bei den Asylbewerbern sind selbstverständlich möglich. Aktuell verfügt der Rhein-Neckar-Kreis über fünf Gemeinschaftsunterkünfte, in denen 873 Asylbewerber Platz finden. Es besteht dringender Bedarf an weiteren Kapazitäten. Aus heutiger Sicht können die Aufnahmeverpflichtungen des Landkreises bis 2015 erfüllt werden. Ab dem übernächsten Jahr stehen laut Verordnung der Landesregierung jedem Asylbewerber statt bisher 4,5 qm dann sieben qm zu. Dies führt dazu, dass 400 weitere Unterkunftsplätze geschaffen werden müssen. Die Mittel des Landes reichen für die Kostenerstattung für die Erfüllung dieser Landesaufgabe nicht aus. Der Kreis sitzt also auch unter der „neuen“ Landesregierung finanziell mit „im Boot“. Während der Besichtigung konnten die Kreistagsvertreter auch den Tafelladen sehen – mit „Frischeabteilung“ für Obst und Gemüse gleich einem Marktstand im Freien. Das Angebot war ebenso groß wie der Andrang. Probleme und Lösungen werden demnächst am „Runden Tisch“ besprochen. Die FDP-Kreisräte äußerten sich dankbar für die geleistete gute Arbeit der Ehrenamtlichen und der Kreis-Mitarbeiter.