Mehr öffentlicher Nahverkehr, Verkehrsberuhigung innerorts, Ausbau A6
FDP-Vorschläge zur Verkehrsentlastung für Altwiesloch
Auf Grundlage der verfügbaren Informationen zum Thema „Verkehrsentlastung für Altwiesloch“ ist die FDP Wiesloch-Südlcihe Bergstraße zu folgenden Einsichten gelangt:
- Eine Umgehungsstraße scheidet als Maßnahme für eine kurz- und sogar mittelfristige Verkehrsentlastung aus, da eine Inbetriebnahme erst in 15 Jahren zu erwarten ist. Dies ist ein Zeitraum, der geprägt sein wird durch fortschreitende Umstellung des Kraftverkehrs auf Motoren mit geringeren Emissionen und einhergehend damit einer deutlichen Reduzierung der Abgas- und Lärmbelastung.
- Die Verkehrsbelastung, insbesondere durch LKW, entsteht hauptsächlich durch Durchgangsverkehr zwischen dem hinteren Odenwald und Kraichgau und der Rheinebene.
- Die Bauarbeiten in der Baiertaler Straße im Jahr 2009 haben gezeigt, daß eine Entlastung auch ohne Umgehungsstraße möglich ist.
- Eine massive Verkehrsreduzierung in Altwiesloch bei gesetzter Maßnahme „Umgehungsstraße“ ließe sich nur durch den Bau sowohl einer Nord- als auch einer Südumgehung erzielen. Eine einzelne Umgehungsstraße kann dieses Ziel nicht erreichen.
- Die in den Augen der FDP sinnvollen Umgehungsstraßenvarianten, einerseits auf der Grenze zwischen Wieslocher und Dielheimer Gemarkung und entlang der A6 und andererseits untertunnelt im Norden, haben keine Chance auf Realisierung.
Aus diesen Gründen hält die FDP Wiesloch-Südliche Bergstraße den Bau einer Umgehungsstraße im Rahmen der zur Auswahl stehenden Varianten als Maßnahme zur Verkehrsentlastung in Altwiesloch für nicht geeignet. Zudem hätte der Bau einer Umgehungsstraße nicht zu unterschätzende negative Auswirkungen in anderen Bereichen:
- Die Wieslocher Innenstadtgeschäfte würden potentielle Kunden verlieren.
- Für die Stadt Wiesloch sind beträchtliche Folgekosten zu erwarten.
- Gemäß der Erfahrung „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten“ sorgt eine Umgehungsstraße für eine zusätzliche Attraktivität der Verkehrsachse Mauer/Meckesheim-Wiesloch und dadurch insgesamt für eine deutliche Zunahme des Verkehrs über Wieslocher Gemarkung.
- Die teilweise Entlastung in Altwiesloch würde zu Mehrbelastung in Baiertal, Schatthausen und den Anrainern einer Umgehungsstraße führen und zudem wertvolles Naherholungsgebiet zerstören.
Für die Liberalen liegt die Lösung für Altwiesloch in
- der Anbindung des hinteren Odenwaldes und Kraichgaus an die Rheinebene mittels ausgebauter bestehender Verkehrswege mit der A6 als Kernachse
- einem verstärkten öffentlichen Nahverkehr auf Straße und Schiene
- einer Reduzierung der Attraktivität der Durchfahrt durch Altwiesloch für den Individualverkehr
Konkret fordert die FDP Wiesloch-Südliche Bergstraße deshalb folgende Maßnahmen:
- Wir fordern die Verwaltung auf, umgehend Verhandlungen mit der Straßenverkehrsbehörde aufzunehmen hinsichtlich Überführung der Ortsdurchfahrt Altwiesloch in städtische Hand bzw. zur Umsetzung verkehrsberuhigender Maßnahmen wie Pförtnerampeln und Vorfahrtsänderungen, falls diese Straße in Landeshand bleibt.
- Wir fordern die Verwaltung auf, sich für den zügigen sechsspurigen Ausbau der A6 zwischen Sinsheim und Wiesloch, den vierspurigen Ausbau der B39/L723 zwischen A6 und B3 und den Ausbau der Kreuzung B39/L273 und B3 zu einem vollen Kleeblatt nachdrücklich einzusetzen und dadurch zu beschleunigen, denn all diese Maßnahmen sind bereits in konkreter Planung.
- Schließlich fordern wir die Verwaltung auf, einen städtebaulichen Masterplan für die gesamte Stadt Wiesloch für die Zeit 2020+ zu erstellen, in dem die grundsätzlichen Verkehrswege, die zukünftigen Naherholungsgebiete, die Wohn- und Industrieansiedlungsschwerpunkte ausgewiesen werden.