Spatenstich für AVR Biomethangas-Aufbereitungsanlage in Sinsheim
FDP-Kreisräte bei Beginn der Bauarbeiten dabei
Sinsheim. Am 22. Februar 2018 markierte der „Spatenstich“ den Beginn der Bauarbeiten für die Biomethangas-Aufbereitungsanlage auf dem AVR-Gelände in Sinsheim. Im Frühjahr 2019 soll die Anlage fertig sein. Mit dabei waren die FDP-Kreisräte Claudia Felden, Dr. Alexander Eger und Dietrich Herold. Im Abfallentsorgungszentrum des Rhein-Neckar-Kreises befinden sich bereits die Mülldeponie und ein Biomasseheizkraftwerk. Bald werden dort auch die Voraussetzungen für die stoffliche und energetische Verwertung der Bioabfälle aus den BioEnergieTonnen geschaffen sein. Mit einem Investitionsvolumen von rund 45 Mio. € wird die künftige Biogasanlage langfristig die Entsorgungssicherheit bieten. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz fördert der Staat verstärkt Biogas aus kommunaler Abfallverwertung. Seit der Einführung der BioEnergieTonne im Jahr 2012 werden im Rhein-Neckar-Kreis Bioabfälle und Grünabfälle getrennt erfasst. 7.000 to waren es noch 2011, im vergangenen Jahr bereits 47.000 to, und die Tendenz ist weiter steigend. Mittelfristig werden 60.000 to Bio- und 6.000 to Grünabfälle erwartet. Demgemäß ist die Kapazität der Biogasanlage ausgelegt. Das im Vergärungsprozess erzeugte Rohbiogas wird von der AVR BioTerra an die AVR BioGas geliefert. Nach einer Vorreinigung wird es zu Biomethangas aufbereitet und dann in das Erdgasnetz eingespeist. Eine Produktionsmenge von 25 Mio. kWh/Jahr wird garantiert, angestrebt werden 40 Mio. kWh pro Jahr. An der AVR BioGas GmbH sind die MVV Energie AG, die Stadtwerke Sinsheim Versorgungs GmbH & Co.KG sowie die AVR Energie GmbH, letztere als Mehrheitsgesellschafterin, beteiligt. Im Rahmen eines Projektentwicklungs- und Baumanagementvertrages bringt die MVV ihre Kompetenz auf dem Gebiet der Biogasaufbereitung und Netzeinspeisung direkt in das Projekt ein. Mit der Biogasanlage entstehen 13 neue Vollzeitarbeitsplätze. Die Anlage wird im 24-Stunden-Betrieb sechs Tage/Woche laufen.
Für dieses Großprojekt spricht viel: Kein flüssiger Gärrest, keine Abwässer aus dem Vergärungsprozess,Gärresttrocknung, die die Überschuss-Wärme des benachbarten Biomasseheizkraftwerkes im Sommer nutzt, interne Nutzung prozessbedingter „Abwässer“, komplett gekapselte Anlage, keinerlei Bioabfallverwertungsschritte außerhalb geschlossener Gebäude, komplette Abluft wird über Biofilter gereinigt, vorhandene Infrastruktur des Abfallentsorgungszentrums wird genutzt und bringt Synergien. Das Biomethangas wird nach dem EEG vergütet. Durch die Netzeinspeisung wird Speichermöglichkeit geschaffen, die Importabhängigkeit für fossile Energieträger wird verringert. Schließlich wird hochwertiger gütegesicherter Frischkompost produziert. Dies alles waren gute Gründe für die FDP-Fraktion, am 4. April des vergangenen Jahres diesem Projekt im Kreistag zuzustimmen. (DH)