FDP-Kreistagsfraktion besuchte psychosoziale Beratungseinrichtung in Wiesloch
Der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbh (bwlv) ist der größte Anbieter für Prävention und Suchthilfe in Baden-Württemberg mit ca. 900 Mitarbeiter(inne)n, die in 23 Beratungsstellen tätig sind. Eine davon befindet sich in Wiesloch mit Außenstellen in Walldorf und Eberbach. Sprechstunden werden in St.Leon-Rot und in Ladenburg (Arztpraxis Dr. Michel) abgehalten. Die Beratungsstelle im Rhein-Neckar-Kreis hat 6,5 geförderte Fachkraftstellen für 9 Mitarbeiter(innen) unter der Leitung von Laura Weiß.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dietrich Herold und die FDP-Kreisräte Bärbel Seemann, Dr. Alexander Eger und Hartmut Kowalinski besuchten in der vergangenen Woche die Beratungsstelle in Wiesloch im Rahmen der Vor-Ort-Termine der FDP-Kreistagsfraktion in den Einrichtungen des Rhein-Neckar-Kreises. Laura Weiß informierte umfassend über das breite Angebotsspektrum. Es erstreckt sich über folgende Bereiche: Beratung und Betreuung von Menschen mit Suchtproblemen incl. Angehörigenberatung, Vermittlung in ambulante und (teil-)stationäre Entwöhnungsbehandlung, psychosoziale Begleitung von Substituierten (Methadonprogramm), Veranstaltung zur Suchtprävention, Information/Sekundärprävention/Intervention –„ISI“ – ein Angebot für erstauffällige Drogenkonsumenten, externe Mitarbeiterberatung für Betriebe, Raucherentwöhnungskurse, Trainingsprogramm „Kontrolliertes Trinken“, Seminare für suchtmittelauffällige Kraftfahrer, Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, usw.
Im vorvergangenen Jahr kamen ein gutes Drittel der Klientel aufgrund einer Problematik mit Alkohol und ein knappes Drittel wegen Opiate-Problemen in die Einrichtung. Die kleinste Gruppe der Klienten waren solche mit einer Problematik im Bereich Tabak (2%). Die Vorgehensweise der Beratungsstelle erstreckt sich auf die Zielehierarchie 1. Nichtkonsumenten unterstützen, 2. Erstkonsum aufschieben, 3. Menge/Häufigkeit reduzieren, 4. bei Abhängigkeit Therapie einleiten.
Die FDP-Kreisräte hatten zahlreiche Fragen, die von Laura Weiß sehr qualifiziert beantwortet wurden. Eine große Herausforderung ist die Finanzierung. 2017 waren Ausgaben in Höhe von 574 T€ erforderlich. Der Landkreis und die Kommunen Walldorf, St.Leon-Rot, Wiesloch und Eberbach gaben insgesamt 289 T€ an Zuschüssen. Die verbleibende Deckungslücke muss aus Eigenmitteln erwirtschaftet werden, wobei dieses Ziel im vergangenen Jahr um rd. 40 T€ verfehlt worden ist. Die FDP-Kreistagsfraktion ist von der Notwendigkeit der Fachstelle Sucht in Wiesloch überzeugt und sieht sie als sehr wichtige und unterstützenswerte Einrichtung an, wie Kreisrat Dietrich Herold abschließend betonte.