Hoch lebe der Palatin … -Umsatz!

Friso Neumann zum Prozeß gegen den früheren Palatin-Geschäftsführer

Friso Neumann (Foto: Friso Neumann)

Zum Prozeß gegen den früheren Palatin-Geschäftsführer nimmt der kommissarische 1. Vorsitzende der FDP Wiesloch-Südliche Bergstraße, Friso Neumann, Stellung wie folgt.

Noch gilt die Unschuldsvermutung für den früheren, viel gelobten Palatin-Geschäftsführer Klaus Michael S.  Zu Recht, da die schwere Untreue auch noch nicht bewiesen ist! Weder Wirtschaftsprüfer, der allerdings nur die richtige Buchung der Zahlen und nicht das Geschäftsgebaren überprüft, noch die Rechnungsprüfungsstelle (Interne Revision der Stadtverwaltung) oder gar der Palatin-Beirat hat in den vielen Jahren der Geschäftsführung etwas Wesentliches bei der städtischen Palatin Kongresshotel und Kulturzentrum GmbH zu beanstanden gefunden, vielleicht auch gar nicht gesucht. Ganz im Gegenteil, sonst hätte der Palatin-Beirat mit dem Oberbürgermeister an der Spitze, fünf Vertretern des Gemeinderats fast aller dort vertretenen politischen Gruppierungen – ohne FDP – und zwei externen Sachverständigen nicht trotz Erreichen der Altersgrenze den Vertrag des rührigen Geschäftsführers nochmals verlängert. Da kann verständlicherweise auch kein Unrechtsbewusstsein bei einem Geschäftsführer aufkommen, der sich während des Prozesses immer noch selbstherrlich seiner ständigen Umsatzsteigerungen rühmt und sich in seinen Geschäftsberichten penetrant für die Auszeichnungen des Palatins und damit für Wiesloch und vor allem für sich selbst feiert. Dass dies alles Jahr für Jahr durch mehrere Millionen Steuergelder der Bürgerinnen und Bürger unserer am Hungertuch nagenden Stadt finanziert werden musste, war offensichtlich Nebensache. Schließlich ist ein Kulturbetrieb nicht für „umme“ zu bekommen.  Richtig! Aber wie das Palatin (Lagebericht 2019) bei einem jährlichen Gesamtumsatz für Kultur von etwa 250.000 Euro, das sind 3,8 % der rund 6,5 Millionen Euro Gesamtumsatz des Palatin, jedes Jahr immer mehrere Millionen „Kosten für Kultur“ für die Stadt verursacht, bedarf schon einer besonderen Begabung und Duldung. Ein Privatunternehmen wäre da schon längst insolvent. Die zwei externen Beiratsmitglieder haben sich mittlerweile austauschen lassen. Es bleibt abzuwarten, wie und ob der übrige Palatin-Beirat jetzt reagiert und zukünftig seine Verantwortung wahrnimmt.  Nur der bereits erfolgte altersbedingte Wechsel des Geschäftsführers scheint uns nicht ausreichend zu sein. Da muss endlich eine große Lösung her, sonst dauert u.a. die Sanierung des Gymnasiums in Wiesloch halt noch etwas länger.