Ist der „Hummelberg-Kompromiss“ nur ein Fake?
Anlässlich der Eröffnung der Wieslocher „Online-Klimakonferenz“ Anfang Februar verkündete OB Elkemann noch stolz den erreichten Kompromiss am Hummelberg. Natur- und Klimaschutz schienen mit den Wünschen nach einem unfallsicheren Sportbetrieb für die Motorrad- und Fahrradfahrer des MSC Schatthausen verträglich nebeneinander möglich zu sein. Auf dem neben dem Naturschutzdenkmal „Hummelberg“ liegenden Pachtgelände des MSC mit einigen ausgewiesenen Biotopen sollte etwas Totholz – obwohl für den Klimaschutz wichtig – entfernt werden. Es sollten aber auch einige Wege gesperrt werden, damit sich die Natur unberührt von Sportlern und Spaziergängern weiter entfalten kann. Doch was jetzt als Ergebnis sichtbar wurde, nämlich ca. 350 gefällte Bäume – keineswegs nur Totholz – sondern auch große gesunde Bäume aus dem Trainingsareal, kann eigentlich nicht dem vom OB gefeierten Kompromiss entsprechen. Ein Beitrag zum Klimaschutz ist das bestimmt nicht! Da muss man z.B. viele neue Baumpaten in der Stadt suchen, um dies auszugleichen. Es stellt sich die Frage, ob da jemand dem OB schlitzohrig auf der Nase herumtanzt. Vor allem den jüngeren Sportlern des MSC könnte möglicherweise angesichts eines derartig massiven Eingriffs in die Natur allmählich auch der Spaß an ihrem Sport vergehen. Man dürfte im Übrigen vielleicht auch erwarten, dass sich unser Landrat Dallinger als Chef der unteren Naturschutzbehörde einmal für das Treiben auf dem Hummelberg interessiert.
Es ist nur zu hoffen, dass sich der Gemeinderat Wiesloch mit der Verwaltung nochmals ernsthaft der Sache annimmt und für Ausgleichs- und evtl. sogar einmal für Sanktionsmaßnahmen sorgt.
Bernd Lang