Die Bildung liegt am Herzen
Dr. Jens Brandenburg MdB diskutierte mit Rauenberger Bürgern
Der FDP-Bundestagsabgeordnete aus Walldorf, Dr. Jens Brandenburg, war zu Gast in Rauenberg und stellte sich den Fragen interessierter Bürgerinnen und Bürger. In offener Runde suchte er gemeinsam mit Stadtrat Jürgen Abt den direkten Austausch vor Ort.
Nach einer kurzen Begrüßung ließen die Fragen nicht lange auf sich warten. Von der Chancengleichheit über Rechtsstaat und Demokratie bis hin zu Flüchtlingen und Digitalisierung brachten die Teilnehmer viele Themen auf die Agenda. Vor allem die Bildung lag dem 31-jährigen Abgeordneten am Herzen. Erst wenige Tage zuvor hat ihn die Fraktion der Freien Demokraten als Sprecher für Studium, berufliche Bildung und lebenslanges Lernen gewählt.
Große Sorge bereiteten den Anwesenden die aktuellen Zustände in den Schulen. Lehrer, die über die Ferien entlassen werden, schlechte oder gar keine IT-Ausstattung und fehlende Kapazitäten beim Lehrpersonal seien an der Tagesordnung, stellte ein Teilnehmer fest. „Wir benötigen ein Bildungssystem, in dem den Schulen vor Ort mehr Entscheidungsfreiheit überlassen wird. Welche Lehrkräfte und welche Ausstattung benötigt werden, können am besten die Schulen selbst entscheiden. Das bedeutet konkret, aus den starren föderalen Strukturen auszubrechen und das Kooperationsverbot zu lockern. So kann den Schulen eine bessere finanzielle Ausstattung zur Verfügung gestellt werden, die auch dringend nötig ist. Wir fordern weiterhin 1.000 € pro Schüler als Sofort-Investitionen des Bundes für die Schulen“, erklärte Brandenburg.
Wichtig war ihm die Stärkung der beruflichen Bildung. Deutschland dürfe die weltweit angesehene duale Ausbildung nicht vernachlässigen. Mit dem technischen Fortschritt werde es künftig mehr auf geeignete Umschulungen im Verlauf des Berufslebens ankommen. „Der soziale Aufstieg aus eigener Leistung ist eine urliberale Idee. Wir wissen um die unterschiedlichen Biografien, individuellen Lebensläufe, Fähigkeiten und Talente. Wir möchten Aufstieg durch eigene und individuelle Leistung für jeden möglich machen und wehren uns gegen die zunehmende Gleichmacherei im Bildungssystem.“
Als weitere Diskussionspunkte folgten die Überlastung der Gerichte, das Thema Familiennachzug und der europäische Währungsfonds. Zu letzterem forderte Brandenburg Reformen in der EU, die zu mehr Eigenverantwortung bei den Finanzen führen: „Einen europäischen Währungsfonds, der zu einer Art Selbstbedienungsmentalität führt und keine Anreize zu einer wirtschaftlichen Haushaltspolitik führt, lehnen die Freien Demokraten ab. Wir werden der ehemals großen Koalition genau auf die Finger schauen.“
Nachdem er den Rauenbergern im Wahlkampf bereits „auf ein Eis“ und nun „auf ein Bier“ für einen direkten Austausch zur Verfügung stand, will der FDP-Politiker das Gesprächsformat zusammen mit Jürgen Abt auf Dauer etablieren. Schon jetzt freue er sich sehr auf die nächste Runde.