Freie Demokraten sehen dies als überfällig an
Wiesloch. Zur geplanten Sanierung des Ottheinrich-Gymnasiums (OHG) nimmt der Vorstand der FDP Wiesloch-Südliche Bergstraße, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Friso Neumann und den Beisitzer Bernd Lang, Stellung wie folgt.
Zu Beginn der Amtszeit des damals neuen Oberbürgermeisters Dirk Elkemann war die Entscheidung für einen Neubau einer Gemeinschaftsschule für rund 350 Schüler das herausragende Ereignis. Der schon damals bekannte desolate Zustand der Gebäude des OHG mit ca. 1100 Schülern und seiner räumlichen Enge in der Mensa und den Klassenzimmern wurde schlichtweg wegdiskutiert. Massive Proteste der Eltern- und Schülervertreter des OHGs wurde abgeschmettert. Ein vom Elternbeirat des Ottheinrich-Gymnasiums mutig angekündigtes Bürgerbegehren „gegen den Neubau der Gemeinschaftsschule“ wurde durch eine „Große grün/rot/schwarze Koalition“ mit Unterstützung des Oberbürgermeisters im Gemeinderat trickreich verhindert.
Jetzt zum Ende der Wahlperiode des Oberbürgermeisters ist man endlich bereit, das OHG zu sanieren bzw. teilweise neu zu bauen Überraschenderweise gesteht man auch ein, dass dieser Schritt längst überfällig ist. Warum beginnt man dann eigentlich erst jetzt mit der Planung? Übrigens: Jetzt hat die Verwaltung der Öffentlichkeit nur die „vertiefte Betrachtung der Sanierung“ des OHG vorgestellt. Zumindest eine weitere „Planung für Sanierung und Ersatzneubau“ wurde dankenswerterweise beschlossen, aber auch nicht mehr. Fünf Jahre soll der Umbau dauern. Der mögliche Beginn bleibt ein Geheimnis! Gibt es Risiken, die alles noch verhindern können? Bei einem erwarteten Schuldenstand der Stadt von 90 Mio. € (2025) und bei den Stadtwerken schon heute von 25 Mio. € ist dies eigentlich nicht ausgeschlossen. Ein Licht am Ende des Tunnels ist nicht in Sicht. Im Gegenteil!
Den dicken Zuschuss für einen Schulneubau von rd. 20 % zu den Kosten wie bei der der Gemeinschaftsschule (2,6 Mio zu den 13,4 Mio Gesamtkosten), gibt es jedenfalls nicht nochmal. Jetzt ist der Zuschuss vermutlich nur mehr mickrige ca. 8 %, d.h. 2,6 Mio.€, zu den vermuteten Gesamtkosten von 34 Mio.€.
Da wird der einst eingeplante Verkaufserlös für das Grundstück Gerbersruhschule ohne Turnhalle mit 2,6 Mio.€ auch nicht viel helfen, wenn er überhaupt erreicht wird. Trotz allem, dem Gemeinderat sei Dank für seine mutige Entscheidung den unerträglichen Zustand an unserer Vorzeigeschule OHG endlich anzugehen, auch wenn er damit der nächsten Spitze unserer Stadt eine mächtige Hypothek mit auf den Weg gibt. Das wird nicht ohne schmerzhafte Einschnitte gehen. Nur eine tatkräftige und kreative Persönlichkeit wird mit Rückhalt und Unterstützung der Verwaltung diese Herausforderung erfolgreich bewältigen können. Kleinliche politische Querelen in dem dann bis dahin auch neu zusammengesetzten Gemeinderat gehören dann auch hoffentlich der Vergangenheit an.